MIG-Fonds: Kommt es zu weiteren lukrativen Exits? Wann können Anleger mit Ausschüttungen rechnen?
Die Video-Plattform wmd-brokerchannel hat ein Interview mit dem HWM-Vorstand Dr. Matthias Hallweger und Michael Motschmann, Vorstand der MIG AG, geführt. Anlass ist der erfolgreiche Verkauf des Portfoliounternehmens Suppremol an die amerikanische Pharma-Firma Baxter International.
Darin berichtet Dr. Hallweger, dass sich mehrere MIG Fonds sich mit insgesamt 17 Millionen Euro beteiligt und ihren Einsatz vervierfacht haben: Vom Verkaufserlös erhalten sie 65 Millionen Euro.
Michael Motschmann führt aus, dass der Verkaufsprozess ein Jahr gedauert habe, was typisch sei für solch einen Deal. Er erklärt, dass die Transparenz der Branche dazu führt, dass jedes Pharmaunternehmen weltweit weiß, woran die Konkurrenz arbeitet. Das Ergebnis führe zu einem Bieterwettstreit unter mehreren Interessenten. Ein Verhandlungsführer verhandelt dabei stellvertretend für die Aktionäre.
Dr. Hallweger berichtet, dass von dem Deal insgesamt 22.000 Anleger profitieren, 14.000 davon stammen aus Deutschland, der Rest aus Österreich. Zur Frage der Verteilung erläutert er, dass sich die Fonds zu unterschiedlichen Zeitpunkten und daher zu verschiedenen Bewertungen beteiligten.
Jede Investitionsrunde erfordert eine externe Begutachtung, ergänzt Motschmann, wobei der Wert dabei nicht unweigerlich höher sein muss als in der Runde zuvor. Die beiden wesentlichen Zeitpunkte seien der Einstieg und der Verkauf, der Wert dazwischen spiegele den jeweiligen Markt wider.
Dabei sei es seit Einführung des Kapitalanlagegesetzbuchs unter anderem Aufgabe der Kapitalverwaltungsgesellschaft, die Beteiligungen regelmäßig zu bewerten. Das Management müsse anschließend die ermittelten Werte richtig einschätzen. Hallweger bezeichnet das als Lernprozess. Die Aufgabe des Vertriebs dabei besteht darin, ihren Kunden klar zu machen, was die jeweilige Bewertung für die Anleger bedeutet. Geänderte Bilanzierungsrichtlinien zeigen dabei vor allem eines: Dass die Beteiligungen belastbar und substanziell sind. Ziel sei es jedoch stets, beim Verkauf einen Mehrwert zu erzielen. Dr. Hallweger kündigt an, dass die Anleger aus dem Verkauf in diesem Jahr mit Vorzugsausschüttungen rechnen dürfen.
Motschmann erklärt in diesem Zusammenhang die Bedeutung von Co-Investoren in manchen Portfoliounternehmen. Auf die Hexal-Gründer Sprüngmann angesprochen, die ebenfalls an einer Reihe der von den MIG Fonds finanzierten Start-Ups beteiligt sind und von dem lukrativen Deal profitieren, hebt Motschmann die Bestätigung des Konzepts der Co-Investoren hervor. Viele weitere Exits würden folgen, darunter einige, die noch erfolgreicher sein werden. Er ist zuversichtlich, dass er in diesem und kommenden Jahr weitere Unternehmensverkäufe vermelden kann. Der Multiple von vier beim Verkauf von SuppreMol sei durchschnittlich. Die MIG Fonds haben bereits höhere Multiples gesehen. Dennoch sei er mit dem Ergebnis sehr zufrieden.
Dr. Hallweger freut sich darüber, dass der Exit deutliche Auswirkungen im Vertrieb hat. Der Deal bestätige das Vertrauen der Anleger und Vertriebspartner der HMW Innovations AG und helfe beim Aufbau neuer Vertriebskontakte. Das gute Ergebnis habe die Aktivitäten im Vertrieb gesteigert. Es sorgt für zusätzliche Schubkraft und für steigende Platzierungszahlen.
Die Unterlagen zum Teilzahlungsfonds MIG 14 liegen derzeit bei der BaFin zur Prüfung. Hallweger rechnet zeitnah mit der Gestattung. Der erste regulierte Fonds, der MIG 15, will bis zu 100 Millionen Euro Eigenkapital einsammeln und sich an zehn bis zwölf Unternehmen beteiligen.
Motschman kündigt an, dass es sich dabei jeweils zu Hälfte um neue Unternehmen handeln werde und um Firmen, die sich bereits im MIG-Portfolio befinden. Voraussetzung sei, dass sie sich in einem positiven Marktumfeld positiv entwickeln.
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